-ENDE DER VORSTELLUNG
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Theater-Performance
Koproduktion Tojo Theater Bern 2005
Gessnerallee / Theater an der Sihl Zürich / Galerie Randolph Lenzburg


Vier SchauspielerInnen finden sich zu einer Probe ein.
Auf der Bühne befinden sich noch die Überreste einer vorangegangenen Vorstellung. Langsam stellt sich heraus, dass der Regisseur nicht erscheint und auch nicht bekannt ist, welches Stück geprobt werden soll.
Es existiert keine literarische Vorlage, keine Rollen und keine Hierachie.
Also fangen sie mit der Vorstellung wieder von vorne an:

Die Bühne ist leer. Ein Schauspieler fordert härtere Bänke für die Zuschauer.
"Das Sitzfleisch muss hier erst verdient werden." proklamiert er. Die Vor-
stellungen müssen so gut sein, dass das Theater danach abgerissen werden kann. Kostüme müssen von Ureinwohnern genäht sein. Theater-
Vorhänge treten auf und flüstern aus dem Weltall, welche Rollen sie auf der Erde spielen wollen. Jeder darf seine Traumrolle vorstellen. Dabei werden psychische Dispositionen offensichtlich, die eigentlich mit den Rollen verborgen bleiben sollten. Plötzlich ertönt die Stimme eines Regie-Gottes.
Der als Lautsprecher auf einem Stativ mit Perücke steht. Die Rollen werden willkürlich neu verteilt. Er verlangt emotionale Spagate, erotische Meisterleistungen und urkomische Slapstickeinlagen. Zorro als Menschenretter und Roberta Julia, die zufällig Kurt Cobain in ihrem Schlafzimmer begegnet. Ins absurde gesteigerte Stereotypen proben den Ernstfall. Alle gleichzeitig. Ein schlecht gelaunter Clown singt My Way, zum weinen schön. Alle scheitern und versammeln sich auf der Seitenbühne, wie
Fussballer nach einem Spiel, um Rechschaft über ihr Tun abzugeben.
Neu geläutert, beginnen sie sich gegenseitig Geschichten zu erzählen, die immer unglaubwürdiger werden und sich in fantastischen Gespinsten verheddern. Forschungsinstitute, absurde Unfälle und fürcherliche Witze.

Immer wieder konstruieren sich die SchauspielerInnen aus der Leere ihre Welt. Suchen anarchisch nach Sinn im Unsinn, nebeln die Bühne ein und wiegen sich als kindische Bäume zum Song "The Death is not the End".
Am Ende der Vorstellung sprechen sie chorisch eine Liebeserklärung an das Publikum, setzen sich und hören sich gemeinsam eine Schallplatte an. Ein strakes Gewitter das mit Regen endet. Das Geräusch des Regens mischt sich mit dem Applaus...

Konzept / Leitung : Ariane Andereggen

Performance / Schauspiel: Ariane Andereggen, Markus Mathis,

Thomas U.Hostettler, Herwig Ursin

Musik: Herwig Ursin

Supervision: Anina LaRoche

Licht / Technik: Jens Seiler
Schallplatte mit Applaus-Gewitter: Frank Heierli


Mit freundlicher Unterstützung:

KulturStadtBern / Amt für Kultur des Kantons Bern / SWISSLOS

gemeinsamer Fachausschuss für Tanz und Theater der Region Basel /

GGG Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige Basel / Schweizerische Interpreten-Stiftung /